Was machen Kitas eigentlich an einem Studientag?

Einige Male im Jahr heißt in den Einrichtungen der Elbkinder: „Studientag“. Die Eltern sind lang vorab informiert, dass sie die Kinderbetreuung an diesem Tag anderweitig organisieren müssen.

Manch eine Familie hat sich (und uns) dann schon gefragt: Was machen Sie da eigentlich?

Studientage sind für unsere Erzieherinnen und Erzieher keine freien Tage, sie gehen trotzdem in die Einrichtung und widmen sich gemeinsam der fachlichen Weiterentwicklung. Die Kita-Teams arbeiten z.B. an ihrem pädagogischen Konzept, bereiten Evaluationsprozesse vor und nach, tauschen sich untereinander über wichtige Fragen und Themen ihrer Arbeit aus oder durchlaufen Team-Fortbildungen.

Studientage zählen zu den Maßnahmen der Qualitätssicherung, mit denen die Elbkinder die Einhaltung ihrer Qualitätsversprechen sicherstellen wollen.


Unsere Qualitätsversprechen bilden die Leitlinien unserer Arbeit und lauten in ihrer kürzesten Fassung:

  1. In unserer Einrichtung nehmen wir Kinder als Akteure ihrer Entwicklung wahr und be(ob)achten sorgfältig jedes einzelne Kind.
  2. Wir sorgen dafür, dass unsere Kita ein anregungsreicher Bildungsort ist, an dem jedes Kind nach seinen Möglichkeiten herausgefordert wird.
  3. Wir verständigen uns mit Eltern, fragen sie regelmäßig nach ihren Wünschen und suchen ihre aktive Mitwirkung.
  4. Wir organisieren die Zusammenarbeit in der Kita so, dass sich jede Mitarbeiterin am Arbeitsplatz weiterentwickeln kann und dass die Qualitätsversprechen an Kinder und Eltern eingelöst werden können.
  5. Wir überprüfen unsere Arbeit regelmäßig auf die Umsetzung der Qualitätsversprechen und der Hamburger Bildungsempfehlungen und setzen uns bei jeder Überprüfung Ziele für die Weiterentwicklung.

Die Einhaltung dieser Qualitätsversprechen überprüfen wir regelmäßig durch zwei verschiedene Verfahren:  die Interne und die Externe Evaluation.

Die Interne Evaluation findet in jeder Einrichtung jährlich statt. Dafür stehen den Kita-Teams Materialien und -Handreichungen zur Verfügung, mit denen die Fachkräfte an zwei Studientagen arbeiten. Diese Materialien leiten entlang der Qualitätsversprechen die Reflexion der eigenen Arbeit an. Jede Fachkraft bearbeitet sie zunächst einzeln, anschließend werden die Ergebnisse gemeinsam besprochen und bearbeitet. Bei Bedarf unterstützen dabei Fachberaterinnen der Elbkinder oder ausgebildete externe Referentinnen/Referenten, indem sie den Evaluationsprozess moderieren.

Etwa alle 4 Jahre lassen wir jede Elbkinder-Kita extern evaluieren. Hierfür arbeiten wir mit den erfahrenen Spezialisten von ektimo und ISTA zusammen, zwei Anbietern mit langjähriger Erfahrung in der Qualitätsentwicklung  von Kitas. Die Evaluatoren machen sich zunächst intensiv mit der jeweiligen Einrichtung vertraut, studieren das Kita-Konzept und führen Gespräche mit der Leitung, mit Fachkräften und einigen Eltern. ISTA führt zusätzlich eine Gruppendiskussion mit einer Kindergruppe durch. Kernstück der Externen Evaluation ist dann der Besuch vor Ort. Aus dem Hintergrund beobachten die Evaluator:innen sehr genau den pädagogischen Alltag. Auf Basis ihrer Beobachtungen und Notizen und orientiert am Kita-eigenen Konzept erstellen sie einen Bericht mit einem Feedback oder auch Empfehlungen zur Verbesserung der pädagogischen Arbeit. Für die Vor- und Nachbereitung der Externen Evaluation sind ebenfalls zwei Studientage vorgesehen.

Die Externe Evaluation ist für unsere Einrichtungen auch immer etwas Besonderes und ein wenig aufregend – schließlich kommt es nicht alle Tage vor, dass so genau auf die tägliche Arbeit geschaut wird. Die Ergebnisse und Empfehlungen werden von den Einrichtungen jedoch meist als sehr wertschätzend und hilfreich empfunden.

Nach erfolgreichem Abschluss der externen Evaluation erhalten die Kita-Teams eine Plakette für die Hausfassade. An der Plakette können Sie erkennen, wann die Kita zuletzt eine Externe Evaluation durchgeführt hat.