2019: 100 JAHRE FÜR KINDER

Geschichte

2019 feierte unser Unternehmen das hundertjährige Jubiläum. Die ersten Ursprünge der heutigen Kitas lassen sich sogar noch länger zurückverfolgen - nämlich bis ins 18. Jahrhundert, als 1792 wohltätige Privatleute die ersten sog. „Wartezimmer“ für die Kinder der Armen der Stadt errichteten. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden, ebenfalls von Privatleuten getragen, mehrere sog. „Warteschulen“, die sich später in einem „Verband der Warteschulen“ zusammenschlossen. In diesen Einrichtungen betreute eine „Wartefrau“ üblicherweise 150 Kinder, angesichts langer Arbeitszeiten der Eltern von 6 bis 20 Uhr. Die Kinder wurden tagsüber verköstigt, und die Eltern zahlten, schon damals gestaffelt nach Höhe ihres Verdienstes, einen Elternbeitrag. 

Aber wie ging es weiter - wie war der Weg von den Warteschulen über die Kindergärten und schließlich zu den Kitas? Und wie wurde aus der Vereinigung, wie wir lange Zeit hießen, der heutige Kita-Träger Elbkinder?

Lesen Sie im Folgenden einen kurzen Abriss unserer langen Geschichte. Mehr zu unserer Historie und zudem viele Fotos, Dokumente und Geschichten aus dem Kita-Alltag damals finden Sie in unserer Festschrift, die im April 2019 erschienen ist. Dort finden nicht nur Erwachsene viel Lese- und Bilderstoff, sondern auch Kinder. Für sie hat die Illustratorin Nele Palmtag Wimmelbilder gemalt, in denen man das Gestern und das Heute vergleichen und viele spannende Entdeckungen machen kann.

Auf dieser Homepage eröffnet Ihnen unsere Historische Bildergalerie eine erste Möglichkeit, Impressionen des Kita- und Kinderlebens der letzten Jahrzehnte zu erhalten.

Doch nun geht es weiter mit einem Blick in unsere Gründungsgeschichte:


Auf Initiative verschiedener wohltätiger Vereine bildete sich ab 1911 ein Netzwerk zur Reformierung des rückständigen Warteschulwesens, das als „Ausschuss für Säuglings- und Kleinkinderanstalten“ ans Werk ging und ihn am 24. Februar 1919 in das Vereinsregister eintragen ließ. 50 Krippen, Warteschulen, Kindergärten, Tages-, Säuglings-, Kleinkindererholungs-, Mütter- und Vollheime gehörten zu den Gründungsmitgliedern.

Warteschulen betreuten seit ihren Anfängen 1830 tagsüber die Kinder berufstätiger Eltern. Sie arbeiteten rein spendenfinanziert – und weit entfernt vom modernen Stand von Pädagogik und Hygiene. Für Reformen brauchte es Geld und der Ausschuss war erfolgreich: 1919 erhielt er seinen ersten staatlichen Zuschuss in Höhe von 100.000 Reichsmark – deutlich bevor die Jugendfürsorge 1923 gesetzlich zur öffentliche Aufgabe bestimmt wurde.  Nachdem der Ausschuss 1924 die Aufsicht über alle privaten Kindertageseinrichtungen übertragen bekommen hatte, wurde seine Geschäftsstelle im Januar 1931 in das Landesjugendamt integriert.

Nach Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft 1933 begann auch beim zuvor weltanschaulich frei agierenden Ausschuss die Gleichschaltung. Die jüdische Leiterin Anna Warburg wurde „abgebaut“, die „Nationalsozialistische Volkswohlfahrt“ (NSV) übernahm die Aufgaben der Jugendämter. 1934 wurde der Ausschuss in die NSV eingegliedert, die Satzung schloss fortan „Nicht-Arier“ aus. 1935 erfolgte die Umbenennung in „Vereinigung Hamburgischer Kinderheime“. Die nationalsozialistische Ideologie fand auch in den Kinderheimen ihren Niederschlag: Vom Mitlaufen bis zum Versuch, zumindest im pädagogischen Alltag gegenzuhalten, haben die Verhaltensweisen der Betreuerinnen allem Anschein nach gereicht.

Die Nachkriegsjahre waren entbehrungsreich, geprägt aber auch durch den Wiederaufbau und die Vereinigung setzte ihre Arbeit fort. Die städtische Aufgabe, Kindern und Familien eine verlässliche Tagesbetreuung anzubieten, stand längst außer Zweifel. Sie beschränkte sich jedoch lange auf jene Kinder, die aufgrund wirtschaftlicher und sozialer Zwänge nicht zuhause von ihren Familien betreut werden konnten. Erst seit den 1990er Jahren gibt es einen Rechtsanspruch auf Tagesbetreuung, der immer weiter verbessert wurde, während gleichzeitig auch die Zahl der Betreuungsplätze immer weiter gewachsen ist.

Der Geist der Gründerinnen und Gründer lebte jedenfalls fort und ist bis heute spürbar: Qualität in der Kindertagesbetreuung ist auch nach 100 Jahren ein hochaktuelles Thema und zentrales Anliegen der heutigen fast 200 Elbkinder-Kitas und der Stadt Hamburg.

 

 

 

100-jähriges Jubiläum

Was denken heutige Kita-Kinder über die Zeit damals?

Video

Sehen Sie dazu den anrührenden und schönen Film von Roland Schneider und Ralph Marzinzick, der zu unserem 100. Geburtstag entstand.

100-jähriges Jubiläum

Kinder, wie die Zeit vergeht!

Viele Fotos aus Kita-Alben und dem Elbkinder-Archiv vermitteln einen Eindruck vom Kita-Leben der vergangenen Jahrzehnte.

Zur historischen Bildergalerie

Veranstaltungen im Jubiläumsjahr

Veranstaltungen im Jubiläumsjahr

In unseren Kitas und an anderen Orten fanden im Jubiläumsjahr spannende Veranstaltungen rund um unseren 100. Geburtstag statt. Viele davon waren öffentlich.

Zu den Terminen