Presseinformation vom 7. Juni 2024
Kitas weiter offen trotz Streik der Hauswirtschaft. Arbeitgeberverband lädt zu neuer Verhandlung am 14. Juni ein. Dennoch Streikaufruf für die gesamte Woche ab 10. Juni.
Die turnusgemäßen Verhandlungen über den Branchentarifvertrag TV-EKSG der Arbeitsrechtlichen Vereinigung Hamburg endeten nach dem 3. Termin am 21. März vorerst ohne Ergebnis. Das bestmögliche und sozial ausgewogene Angebot der Arbeitgeberin wurde abgelehnt. Danach sollen bis zum Sommer 2025 Hauswirtschaftskräfte in Küche und Reinigung in 3 Schritten über 14% mehr Lohn erhalten. Die EKSG-Beschäftigten mit Koordinations- und Führungsverantwortung sollen in 3 Schritten über 10% mehr Gehalt erhalten. Das Angebot liegt damit über dem Abschluss im öffentlichen Dienst und über den Branchentarifen Gebäudereiniger und Systemgastronomie.
Der Spielraum für ein erwartetes neues Angebot am 14. Juni ist dabei denkbar gering, da schon zu Jahresbeginn Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stabilisierung der Elbkinder vorgenommen wurden.
Eigene Hauswirtschaft hat großen Wert für Familien und Träger
Für die Elbkinder, die betreuten Kinder und ihre Eltern hat es einen großen Wert, dass bei den Elbkindern vor Ort frisch gekocht wird. Eigene Küchen vorzuhalten und mit eigenen Teams zu bewirtschaften ist uns wichtig und muss gleichzeitig im Preisgefüge externer Services liegen, da der Kita-Gutschein für alle Kita-Träger dieselben Hauswirtschaftskosten abbildet. Um den hauseigenen Service zu sichern, wurde vor 22 Jahren die EKSG gegründet, die seitdem die Hauswirtschaftskräfte be-schäftigt. Seit 2012 gibt es das eigene Tarifwerk.
Die EKSG-Mitarbeitenden erfahren im Eltern- und Kollegenkreis durchaus Respekt für die Wahrnehmung ihrer Arbeitnehmerrechte. Gleichzeitig fehlen sie den Kita-Teams als verlässliche Partner, wo sie den Streikaufrufen in größerer Zahl nachkommen. Vielerorts können dann externe Dienstleister einspringen oder Eltern werden tageweise gebeten, ihren Kindern Frühstück und/oder Mittagessen als Picknick mitzugeben.
Dabei zeichnet sich ein sehr unterschiedliches Bild der Streik-Betroffenheit: In etwa der Hälfte der Kitas folgen so wenige Hausarbeitende den Aufrufen zum Streik, dass den Kindern weiterhin das hauseigene Speisenangebot gemacht werden kann.
Aber auch Reinigungsaufgaben gilt es zu erfüllen, die mit Priorität auf die Sanitärbereiche teils mit eigenen, teils mit externen Kräften erfüllt werden.
Mit Blick auf das Kindeswohl organisieren die Kita- und Hauswirtschaftsleitungen sowie die pädagogischen Teams den veränderten Tagesablauf so gut es geht und werden dabei auch vom Träger und von den Eltern unterstützt. Ziel ist es, das Betreuungsangebot zu sichern. Kompromisse sind dabei angesichts des Ausfalls eigentlich gesetzter Ressourcen nicht zu vermeiden.
Die Elbkinder bedauern sehr, dass der Streik trotz des anstehenden Verhandlungstermins fortgeführt werden soll, und bedanken sich bei den Familien für ihr Vertrauen und ihre Kooperation und bei allen Mitarbeitenden für ihren engagierten Einsatz.
Einige weitere Fakten
Das 3. Angebot umfasste:
1. + 4% ab Januar 2024: Das ist in der niedrigsten Vergütung ein Stundenlohn von 13,60 €
2. + 3% ab Januar 2025: Das ist in der niedrigsten Vergütung ein Stundenlohn von 14,01 €
3. + 80 € für Hausarbeiter/-innen in Vollzeit und + 3% ab August 2025: Das ist in der niedrigs-ten Vergütung ein Stundenlohn von 14,92 €. Alle übrigen Beschäftigten würden + 3% ab August 2025 erhalten.Die Leitungskräfte der EKSG würden diese Erhöhungen jeweils einen Monat später erhalten.
Die Mehrpersonalkosten des Angebots für die EKSG und damit für die Elbkinder würden rund 2 Mio. € betragen.
Der Stundenlohn für Hauswirtschaftskräfte beträgt derzeit 13,08 € für Berufsanfänger und erhöht sich auf bis zu 13,53 €.
Für Verbund-Hauswirtschaftsleitungen beginnt der Stundenlohn bei 24,82 € und kann auf bis zu 28,45 € in Abhängigkeit der Kita-Größe und Betriebszugehörigkeit steigen.
Ver.di forderte bzw. erwartet bei einer Tariflaufzeit von 12 Monaten im Wesentlichen 550 € Lohnsteigerung, das sind +25% in der Lohngruppe der Hausarbeiter/innen, 2 Regenerationstage und 3 weitere Erfahrungsstufen.
Die EKSG erbringt mit rund 900 Mitarbeitenden hauswirtschaftliche Leistungen in Küche und Reinigung für die Elbkinder-Kitas.
Ver.di hat bis heute zu 21 Streiktagen aufgerufen und will diese Streiks fortsetzen.
In vielen Kitas erfolgt die Verpflegung der Kinder aber wie gewohnt. In den anderen Kitas werden die Verpflegung und Reinigung durch externe Dienstleister sichergestellt oder Eltern werden gebeten, den Kindern ein Picknick mitzugeben.
Die Geschäftsführung der Elbkinder
Kontakt
Katrin Geyer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 040 42109-103