Eine gute Kindheit und echte Chancen für alle Kinder!

Unsere Wünsche zum Weltkindertag 2021

Der 20. September ist ein besonderer Feiertag für uns. Denn der Weltkindertag lenkt den Blick der Öffentlichkeit auf die Bedürfnisse und die Rechte von Kindern – hier und anderswo. Diese Aufmerksamkeit finden wir toll, denn im Fokus steht, wofür auch wir jeden Tag arbeiten: Eine gute Kindheit mit echten Chancen. Welche Kinderrechte dahinterstecken und wie wir sie im Alltag der Elbkinder-Kitas umsetzen, wollen wir hier einmal aufzeigen.

Gleichzeitig möchten wir Position beziehen und unsere Stimme abgeben für die Stärkung der Kinderrechte und ihre Verankerung im Grundgesetz. Organisationen wie Unicef, und Kinderhilfswerk setzen sich dafür seit langem ein, im Vorfeld der Bundestagswahl mit besonderer Begeisterung. Obwohl die Lebensbedingungen der Kinder hierzulande sehr viel besser (auch besser gesetzlich geschützt) sind als in anderen Teilen der Welt, gibt es noch immer viel Ausbaupotential und Gesetze können da durchaus weiterhelfen. Wir verlinken daher am Artikelende zur Kampagne.

Was tun die Elbkinder in Sachen Kinderrechte?

Als Anbieter von Kindertagesbetreuung sind wir ein wichtiger Akteur in der Lebenswelt der Kinder – und im rechtlichen Gefüge, das sie trägt. Neben den Eltern sind es Institutionen wie unsere Kitas und GBS-Standorte, die die Verantwortung dafür tragen, dass ein Kind sicher, geborgen und gesund durch den Tag kommt. Dabei bewegen wir uns innerhalb umfassender rechtlicher Rahmenbedingungen, die viele der im folgenden genannten Aspekte auch berühren und regeln.

Artikel 3: Wohl des Kindes
Artikel 18: Verantwortung für das Kindeswohl

In unserer eigenen pädagogischen Konzeption heißt es gleich im ersten Qualitätsversprechen: Kinder stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir nehmen jedes Kind in seiner Persönlichkeit an, nehmen es mit seinen Stärken wahr und ermöglichen ihm die Entwicklung eines positiven Selbstbilds. Bei uns ist jedes Kind willkommen, unabhängig von seiner kulturellen oder sozialen Herkunft, ob mit oder ohne Behinderung. Die Verschiedenheit der Kinder ist für uns Reichtum und Chance für die Gemeinschaft.

Artikel 2: Achtung der Kindesrechte; Diskriminierungsverbot
Artikel 23: Förderung behinderter Kinder

Die Integration von Kindern mit (drohender) Behinderung und die Gestaltung einer lebendigen kulturell vielfältigen Gemeinschaft ist eine wichtige Aufgabe unserer Kitas. Im Grundgedanken der Inklusion gestalten wir Räume, Konzepte, Tagesabläufe und Förderangebote so, dass sich jedes Kind mit seinen ihm eigenen individuellen Möglichkeiten, seiner Persönlichkeit, seiner kulturellen Identität, seiner körperlichen Verfasstheit und seinem Entwicklungsstand angesprochen fühlen, zurechtfinden und weiterentwickeln kann. Voraussetzung für die Umsetzung von Inklusion sind qualifizierte Fachkräfte. Erzieher:innen werden unterstützt durch heilpädagogisch ausgebildete Kolleg:innen und erfahrene Therapeut:innen sowie durch unsere beratenden Psychologinnen und Kinderärztinnen. Viele Teams haben bereits an Studientagen zur Inklusion teilgenommen (z.B. Kinderwelten).

Artikel 5: Respektierung des Elternrechts
Artikel 12: Berücksichtigung des Kindeswillens

Die Corona-Pandemie hat einer breiten Öffentlichkeit vor Augen geführt, wie wichtig die Partnerschaft zwischen Eltern und Kitas ist – und zwar nicht nur für die Aufrechterhaltung einer funktionierenden Wirtschaft, sondern als eine Erziehungspartnerschaft, die durch den Alltag trägt und die Kinder wie Eltern um Freiräume, Bildungsanlässe und vielfältige Erfahrungen und Chancen bereichert.

Kita und Eltern verantworten beide die kindliche Entwicklung und begleiten sie zum Wohl des Kindes gemeinsam in guter Partnerschaft. Auch werden Eltern mit ihren Wünschen ernst genommen und in viele Entscheidungen der Kita einbezogen. Auch die Kinder entscheiden mit: Unsere Pädagoginnen und Pädagogen bieten den Kindern alters- und entwicklungsgerechte Möglichkeiten, den Kita-Alltag mitzugestalten.

Artikel 28: Recht auf Bildung; Schule; Berufsausbildung
Artikel 29: Bildungsziele; Bildungseinrichtungen

Kitas bilden die erste Stufe des Bildungssystems! Wir sorgen dafür, dass unsere Kitas anregungsreiche Orte sind, an denen jedes einzelne Kind nach seinen Möglichkeiten herausgefordert wird und nachhaltige Bildungserfahrungen machen kann. Wir setzen die Hamburger Bildungsempfehlungen um und ermöglichen somit allen Kindern förderliche Erfahrungen in allen Bildungsbereichen. Dabei organisieren wir Lernen als aktiven, vom Kind selbst gesteuerten Prozess – in Sinnzusammenhängen und zusammen mit anderen, anknüpfend an die Interessen der Kinder – und begleiten ihn durch anregende Fragen und Angebote. Auch dem versunkenen und selbstorganisierten Spiel geben wir Raum und Zeit. Drinnen wie draußen gestalten die Elbkinder anregungsreiche Räume und halten Material zum Spielen und Gestalten gut zugänglich. Wir ermöglichen Erfahrungen mit allen Sinnen und erweitern den Erfahrungsraum der Kinder über die Grenzen der Kita hinaus. Mit besonderen Angeboten bereiten wir die Kinder im „Kita-Brückenjahr“ auf den Übergang in die Schule vor. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist eine wichtige Querschnittsaufgabe.

Artikel 19: Schutz vor Gewaltanwendung, Misshandlung, Verwahrlosung

Kinderschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, zu der Kitas einen maßgeblichen Beitrag leisten können und müssen. Sowohl der institutionelle Kinderschutz (in der Einrichtung) als auch der Schutzauftrag nach § 8a des SGB VIII wird bei den Elbkindern sehr ernst genommen. Neben den gesetzlichen Regelungen wirken bei den Elbkindern eigene Rahmenkonzepte zum Kinderschutz auf Kita- wie auf Trägerebene. Unsere Fachkräfte und Leitungsteams erhalten dabei umfassende Unterstützung von den beratenden Fachabteilungen in der zentralen Verwaltung.

Artikel 24: Gesundheitsvorsorge

Die Kindergesundheit spielt naturgemäß eine große Rolle in unseren Kitas – ihr Schutz hat viele Gesichter: von gesunder Kita-Verpflegung und Wissensvermittlung z.B. zum Zähneputzen bis zum Umgang mit (Infektions-)Krankheiten oder Erster Hilfe. Neben einschlägigen Schulungen stehen unseren Fachkräften beratende Fachabteilungen aus der Zentralverwaltung mit Rat, Tat und Handlungsorientierungen zur Seite. Im Team sind Kinderärztinnen, Psychologinnen, Ökotrophologinnen und Therapeutinnen.

Besondere Beachtung findet meist unser qualitativ hochwertiges, frisches und wohlschmeckendes Essensangebot. Dazu halten wir in unseren Kitas eigene Vollküchen vor und beschäftigen qualifiziertes Personal. Die Speiseplanung für Kinder ist eine anspruchsvolle Aufgabe unserer Hauswirtschaftsteams und erfordert große Sorgfalt. Für die Planung und Zubereitung der Speisen in unseren Kitas haben wir deshalb hohe Qualitätsstandards entwickelt, die sich an den Empfehlungen der einschlägigen Fachgesellschaften orientieren. Seit 2011 wird das Mittagessen in den Elbkinder-Kitas jedes Jahr mit dem anerkannten FIT-KID-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. ausgezeichnet.

Gute Wünsche zum Weltkindertag

Wir haben uns mal in unseren Kitas umgehört und gefragt, was die Kinder und Teams sich und allen Kindern zum Weltkindertag wünschen … und ihnen fällt so einiges ein!
Eigentlich sind sich alle einig, was am wichtigsten ist: Ein sicheres, liebevolles Zuhause, Gesundheit, Chancengleichheit, Mitbestimmung, Bildungsgerechtigkeit und individuelle Entfaltung.

Wir wünschen mit und versprechen, dass wir, wo wir zur Wunscherfüllung beitragen können, dies nach Kräften tun und weiterhin tun werden.

Das wünschen sich die Pädagoginnen und Pädagogen:

Ein liebevolles, sicheres Zuhause und Umfeld für alle Kinder und ein Leben ohne Gewalt.
Zugang zu sauberem Trinkwasser und guter Ernährung.
Gleiche Bildungschancen für alle Kinder überall auf der Welt.
Noch mehr Mitbestimmungsrechte für die Kinder.
Ein schnelleres Ankommen im guten Wohnen und Arbeiten und somit in der Gesellschaft für Familien mit Fluchthintergrund bei uns.
Noch besseren Kinderschutz in Deutschland.
Nie wieder Lockdown und Sorge um „abgehängte“ und belastete Familien.
Unsere Kinder sollen in einer klimabesseren Umwelt groß werden können und nicht unter Klimakatastrophen leiden müssen.
Kinder sollen in einer gefahrenarmen, friedlichen Welt ohne Krieg aufwachsen können.
Überall auf der Welt müssen Mädchen und junge Frauen Zugang zu Bildung haben.
Es soll weltweit darüber Klarheit herrschen, dass das Entwicklungspotential der Gesellschaft die Kinder sind!

Speziell für unsere Kitas:
Mehr Platz und Ruhe für Kinder mit Förderbedarf in der Kita.
Mehr Personalstunden für noch bessere pädagogische Qualität.
Mehr Chancengleichheit für die Kinder in Bezug auf die sprachliche Förderung.
Eine flächendeckende Versorgung mit Übersetzern und Sprachmittlern, um mit allen Familien fachliche Elterngespräche verstehbar zu führen.

Das sagen die Kinder:

Wir möchten glücklich sein und nicht traurig, weil das am Schönsten ist.
Wenig Streit!
Jedes Kind soll zur Gemeinschaft dazugehören, so wie es bei uns ist.
Die Erwachsenen sollen zu allen Kindern lieb sein, auch wenn sie mal einen Streich spielen oder einen Fehler machen. Dann sollen sie den Kindern erklären, warum das ein Fehler war.
Wir wollen immer von Erwachsenen beschützt werden. Erwachsene sollen immer für uns da sein, wenn wir sie brauchen.
Kinder dürfen nicht geschlagen oder angeschrien werden. Überall in der Welt nicht.
Alle Kinder in der Welt sollen ein sicheres Zuhause haben ohne Krieg. Kinder sollen nicht mehr vor Bomben und Krieg weglaufen müssen.
Alle Kinder in der Welt sollen immer genug zu essen und zu trinken haben. Manche Kinder haben nicht genug zu essen. Oder nur Gemüse.
Ich wünsche mir, dass jedes Kind so eine nette Oma hat wie ich. Weil …die erlaubt zwei Kugeln Eis!
Wir möchten öfter Pommes essen!
Alle Kinder sollen immer viel Zeit zum Spielen haben und für das, was sie tun wollen.
Kinder sollen viel mitbestimmen und sagen, was sie wollen und was sie gut finden.
Erwachsene sollen Kindern nicht einfach etwas befehlen, sie sollen mit uns sprechen und fragen, ob wir etwas wollen oder nicht.
Jeden Tag Fußballspielen!
Ich möchte nicht von anderen angefasst werden und ich möchte selber sagen, ob ich eine Jacke anziehe oder nicht. Alles mit meinem Körper möchte ich entscheiden.
Dass die Kinder, die das nicht wollen, beim Seepferdchen nicht tauchen müssen.
Lagerfeuer!
Viel Spaß und schöne Erlebnisse.
Wir Kinder wollen miteinander spielen und zusammen auf Entdeckungsreise gehen.
Kinder sollen keine Angst haben müssen und sich nicht verletzen.
Wenn ich krank bin, möchte ich, dass Erwachsene mich wieder gesundmachen und für mich da sind.
Alle Kinder sollen gesund sein und ein schönes Zuhause und ein Bett zum Schlafen haben.
Alle Kinder sollen Spielsachen, Bücher und Sachen zum Anziehen haben.
Erwachsene sollen den Kindern helfen zu lernen, was sie gerne lernen möchten.
Wir wünschen uns, dass wir ohne Druck lernen können und uns jemand hilft, wenn wir in Schwierigkeiten sind.
Kinder sollen geliebt werden und mitbestimmen dürfen!

Weitere Informationen

Hier finden Sie die Kinderrechtskonvention im Wortlaut

Website des Aktionsbündnisses Kinderrechte

Video des Aktionsbündnisses "Warum gehören Kinderrechte ins Grundgesetz?"